Maryam und Marzieh: Seit März 09 im Gefängnis, weil sie an ihrem christlichen Bekenntnis festhalten
Im Iran herrscht Aufbruch. Scharen frustrierter Moslems treten zurzeit an die Öffentlichkeit. Und Scharen wenden sich im Untergrund dem christlichen Glauben zu. Ein Exil-Iraner und Kenner der Szene hat kürzlich geäußert, dass die gut gebildete Jugend die politischen Missstände kaum noch lange akzeptieren wird und dass Gott einen christlichen Aufbruch im groβen Stil herbeiführen könnte. Und – würde der Islam im Iran an Einfluss verlieren, hätte dies groβe Auswirkungen auf die ganze arabische Welt.
Christsein im Iran hat einen hohen Preis: Verfolgung
Maryam Rustampoor (27) und Marzieh Amirizadeh (30) wurden am 5. März 2009 verhaftet. Ihr Verbrechen bestand in der Abkehr vom Islam und der Konvertierung zum Christentum. Nach Monaten von Einzelhaft, sehr schlechter körperlicher Verfassung ohne medizinische Behandlung und zahlreichen Marathonverhören wurden sie am 9. August in einem Prozess aufgefordert, ihren Glauben an Christus in mündlicher und schriftlicher Form zu widerrufen. Doch sie blieben standhaft: »Wir wurden zwar in einer muslimischen Familie geboren, sind aber nie Muslime gewesen.«
Die Spannung im Gerichtssaal stieg – der Disput wurde heiß. Als die Frauen erwähnten, dass Gott sie durch den Heiligen Geist zur Überzeugung geführt hätte, den christlichen Glauben anzunehmen, sagte der Richter, dass es unmöglich sei, dass Gott zu Menschen reden könne.
Marzieh antwortete: »Wollen Sie infrage stellen, dass Gott allmächig ist?«
»Aber ihr habt nicht eine solche Bedeutung, dass Gott zu euch reden würde!«
»Es ist Gott und nicht Sie, der beurteilt, ob wir genügend Bedeutung haben.«
Bedenkzeit schlugen die beiden Frauen aus: »Wir haben uns entschieden!«
Immerhin wurden den Frauen zum ersten Mal ein Anwalt zugestanden. Aber der Druck der Behörden bleibt groß, sie zum Umschwenken zu bewegen. Jedoch nicht größer als die Überzeugung der beiden Frauen.
Maryam und Marzieh stehen für viele Menschen im Iran
Ihr Fall ist eine klare und brutale Verletzung der Menschenrechte und der religiösen Freiheit durch die iranischen Behörden. Den Frauen steht volle Unterstützung all jener zu, welche die Menschenrechte achten.